Zuchtidee
Widerstandsfähige, schnellwüchsige Ente, die besonders mageres Fleisch liefert.Sie besitzt sehr gut ausgeprägte Brutlust und Muttereigenschaften.Die Erpel erreichen beachtliche Grösse.
Was ist zu fordern?
Gut ausgeprägte Grösse und Körperform, besonders Rumpfbreite; glattes, glanzreiches Gefieder, breite, lange Schwänze; glatte Gesichtswarzen, gut ausgebildete Stirnwarze bei beiden Geschlechtern.
Was ist abzulehnen?
Grobe Gesichtswarzen; Gesichtswarzen, die nicht rund ums Auge reichen, fehlende oder zu flache Stirnwarze bei der Ente, zu knollenartige Stirnwarze beim Erpel, schwache Körperform sowie eine holprige Unterlinie sind unerwünscht.
Geschichtliches
Die Warzenente gehört zu einer völlig anderen Entenart als alle anderen Hausenten.Es handelt sich um eine domestizierte Form der Moschusente aus Südamerika. Daher fehlt dem Erpel auch die Schwanzlocke; er ist erheblich grösser als die Ente.Die Tiere haben eine leise,zischende Stimme.Kreuzungsenten aus normalen Haus- und Warzenenten sind unfruchtbar.Warzenenten werden in Südamerika seit undenklichen Zeiten von den Kulturvölkern als Haustiere gehalten.Nach der Entdeckung Amerikas gelangten diese Enten nach Europa, wo sie schnelle Verbreitung fanden.Bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts sollen sie in Deutschland bekannt gewesen sein. In der ehemaligen DDR wurde die Warzenentenzucht staatlich gefördert.So erlangte diese Rasse dort einen ungeahnt hohen Zuchtstand. Nach dem Fall der Mauer blieben aber nur wirkliche Liebhaber der Rasse treu.
Form und Kennzeichen
Erpel
Gewicht: 4 kg
Rumpf: Lang gestreckt, waagerecht getragen, sehr breit, aber wenig tief, Unterlinie glatt.
Kopf: Ziemlich gross mit gewölbtem Scheitel, aber flacher Stirn, die Scheitelfedern verlängert und sträubbar, beim Erpel im Scheitel wellig.
Gesicht: Vom Schnabel bis zum Stirnansatz und seitlich vom Schnabel rund um dir Augen bis einschliesslich kurzem Zügelstreifen hinter dem Auge nackt, möglichst glatt mit flacher Warzenbildung. Stirnwarze muss bei beiden Geschlechtern vorhanden sein. Sie ist Zungenförmig aufgelegt, nicht zu flach, bis zu den Nasenlöchern reichend, vorn nicht über die Nasenlöcher hinausragend, schmaler als der Schnabel.Gesichtsfarbe rot, bei Weissen vollkommen rein, bei allen anderen Farbenschlägen Schwarzeinlagerungen zulässig, die sich mit zunehmendem Alter ausdehnen können.
Augen: Fast in der Mitte des Kopfes liegend, ziemlich gross.
Schnabel: Mittellang, mit leicht eingebogenem First, nach vorne schmal zulaufend und mit hakigem Nagel.
Hals: Sehr kräftig, mit leicht s-förmiger Biegung.Beim Erpel lang.Oberhalsfedern verlängert, eingeschnürter Oberhalsabsatz.
Rücken: Sehr breit, schwach gewölbt, fast waagerecht.
Schwanz: Lang, breit und möglichst flach, am Ende abgerundet, steiffedrig, etwa waagerecht getragen.
Brust: Breit, gut gewölbt, etwas angehoben getragen, glatt.
Flügel: Lang, bis zur Mitte des Schwanzes reichend, hoch getragen, mit sehr breiten Armschwingen.
Beine: Läufe mittellang, starkknochig, die Schwimmhäute etwas ausgerundet, Nägel gekrümmt und spitz.
Gefieder: Ausser am Kopf und Oberhals straff, fest anliegend.
Ente
Gewicht: 3 kg
Bruteier-Mindestgewicht: 70 g
Schalenfarbe der Eier: weiss, zuweilen mit leicht gelblichem Schimmer-
Die Ente ist wesentlich kleiner als der Erpel, ihr Hals ist erheblich kürzer, sonst gleicht sie dem Erpel. Die Schnabelwarze ist das gleiche Gebilde wie beim Erpel, nur entsprechend kleiner, sie muss sich deutlich über dem Schnabel erheben.
Ringgrösse: Erpel 22, Ente 18.
Farbe und Zeichnung
Wildfarbig
Hauptfarbe tiefes Schwarz, auf dem Rücken reich metallgrün schimmernd, auf den Schwingen ins Stahlblaue übergehend. Unterseite matter Glanz, mehr ins Purpurbraune gehend. Grosse Flügeldeckfedern zum Teil weiss (Spiegel), diese weissen Spiegel dehnen sich mit dem After aus, bei Jungtieren sind es nur wenige weisse Federn, teils von aussen kaum sichtbar. Etwas Weiss im Kopf- und Hinterhalsgefieder bei älteren Tieren gestattet. Augen hellbraun; Schnabel am Grunde schwarzgrau, vorn in Grau bis Fleischfarben übergehend, mit teils hellem Sattelfleck, Bohne dunkel; Läufe schwarz, Zehen heller.
Blau- Wildfarbig
Möglichst gleichmässiges lichtes Blaugrau. Die grossen Flügeldeckfedern weiss wie bei den Wildfarbigen.Augen-, Schnabel-und Lauffarbe wie bei Wildfarbigen, meist etwas aufgehellt.
Perlgrau-Wildfarbig
Möglichst gleichmässiges Perlgrau am ganzen Körper, jedoch sind weisse Spiegel erlaubt. Augen-, Schnabel- und Lauffarbe wie bei Wildfarbigen, meist etwas aufgehellt.
Braun-Wildfarbig
Grundfarbe schokoladenbraun mit kupferfarbigem Glanz, Spiegel wie bei Wildfarbigen; Schnabel rot, leicht schwarz gefleckt gestattet, mit dunkler Schnabelbohne. Läufe dunkelbraun mit helleren Flecken, Augen rotbraun.
Schwarz
Möglichst glanzreiches Schwarz, ohne weisse Abzeichen. Gesichtsfarbe schwarz angestrebt, Augenfarbe hellbraun, Schnabel-, Lauf- und Zehenfarbe schwarz angestrebt.
Weiss
Reinweiss. Augen hell bis blaugrau; Schnabel rot mit hellfleischfarbigen Stellen.Läufe sattgelb.
Schecken
Schecken gibt es in Schwarz, Blau mit oder ohne dunklen Saum und in Braun.Auf weisser Grundfarbe gut begrenzte, in sich reine Farbfelder auf Kopf, Schultern, Rücken , Flanken und Schwanz.Die seitliche Begrenzungslinie des farbigen Oberkopfes (Kappe) beginnt an der Schnabelwurzel und zieht sich oberhalb des nackten Gesichtsfeldes bis zum Zügelsteif hinter dem Auge zum Nacken, maximal bis zum eingeschnürten Oberhalsabsatz. Ein weisser Streifen oberhalb des nackten Gesichtsfeldes ist kein Fehler. Bei Blauschecken ist die Oberkopffarbe schwarzblau .Bezüglich der Begrenzungslinie der Kopfzeichnung sind bei dieser Farbe keine hohen Ansprüche zu stellen. Rücken-(Herz) und Oberschwanzzeichnung bilden geschlossene Farbfelder ohne störende Weisseinlagerungen. Die Flankenzeichnung beginnt etwa über oder hinter den Läufen und zieht sich mehr oder weniger breit bis zum Rücken und Schwanz. Weisses After- und Unterschwanzgefieder (Keil) ist kein Fehler, sondern erwünscht. Augen-, Schnabel- und Lauffarbe richten sich nach der Verteilung der farbigen Gefiederpartien und sind von untergeordneter Bedeutung. Schnabelbohne bei Schwarzschecken dunkel, hell oder dunkel bei Blau- und Braunschecken. Als Fehlfarben sind wildfarbige Tiere auszuschliessen, die nur weiss meliert oder gesprenkelt sind, sowie weisse mit nur kleinen farbigen Flecken.