Genau wie bei den Hühnern Hahn und Henne durch verschiedene Merkmale unterscheiden, so gibt es auch Unterschiede zwischen Erpel und Ente. Die Warzenente nimmt dabei eine Sonderstellung ein. Über sie ist weiter unten zu lesen. Der wildfarbige Enterich der anderen Rassen trägt in der Regel zur Ausstellungszeit ein besonders farbenprächtiges Federkleid. Nun wird so mancher Wanderer im Sommer vergeblich nach den schmucken Erpeln der halbzahmen Stockente mit ihren grün schillernden Köpfen auf öffentlichen Gewässern Ausschau halten. Die Erpel tragen nämlich im Sommer- im Gegensatz zum Hahn, der nach der ersten Mauser ein Leben lang sein buntes Schmuckgefieder tragen wird- ein so genanntes Ruhekleid, das dem der Ente täuschend ahnlich ist. Entdecken wir bei einer Ausstellung einen Erpel, der teilweise "weibliche" Federn trägt, so handelt es sich um noch nicht durch Mauser gewechselte Federn dieses Ruhekleids. Solche Federn weisen darauf hin, dass das Tier noch nicht schaufertig ist und es ist dementsprechend zu bewerten. Bei Enten, die in beiden Geschlechtern die gleiche Federfarbe haben, zum Beispiel Pekingenten, verrät den Erpel die Schwanzlocke. Ein Fehlen dieser Locke ist so zu bewerten wie das Fehlen der Hauptsicheln beim Hahn, das heisst als Mangel. Jeder Erpel hat vier Lockenfedern, von denen je zwei aufeinander liegen, so dass zwei Locken sichtbar sind. Die hinteren bestehen aus den beiden mittleren Steuerfedern. Diese sind nicht ganz so stark gekrümmt. Ein Erpel ohne Schwanzlocke verrät uns sein Geschlecht durch seine Stimme. Kein Erpel ist in der Lage laut zu quaken, wie ein weibliches Tier es kann, sondern gibt nur heisere Töne von sich. Dafür verantwortlich ist die so genannte "Knochentrommel" ein eigenartiges, wie blasig erscheinendes Knorpelgbilde am Ende der Luftröhre. Die Bedeutung dieser Knochentrommel der Erpel ist bis heute unklar. Das Geschlecht der Gänse zu erkennen ist bedeutend schwieriger. Sicherheit gibt dabei nur die Untersuchung der Kloake, was man sich einmal von einem Züchter zeigen lassen sollte. Experten unterscheiden aber Gans und Ganter auch an der Stimme, dem Verhalten und dem Habitus. So wirkt der Ganterkopf oft männlicher, ist markanter ausgeprägt.
Quelle: Geflügelbörse